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Rezension: Die Geschichte des Kinderbuchs in 100 Büchern- Roderick Cave Sara Ayad- Gerstenberg

Autoren dieses sehr informativen und dabei spannend zu lesenden Buches sind Rodeick Cave, Bibliothekar und Spezialist für historische Bücher und Sara Ayad, Buchhändlerin, Lektorin und Forscherin für Abbildungen, sowie gefragte Bildrechercheurin für renommierte britische Kunstinstitute.

Im Rahmen von elf Kapiteln mit zahlreichen Illustrationen erfährt man Wissenswertes zur Geschichte des Kinderbuches. So liest man zunächst vom ältesten erhaltenen Schlaflied. Es handelt sich dabei um ein sumerisches Schlummerlied, das auf einer Keilschrifttafel aus der Zeit um 2500 v. Chr. überliefert ist.

Die ersten gedruckten Kinderlieder stammen aus dem 18. Jahrhundert. 1766 erschien in Leipzig der erste für Kinder geschriebene deutsche Gedichtband und 1781 erschienen "Fritzchens Lieder" von Christian Adolf Overbeck, die  für die damalige Zeit geradezu antiautoritär waren.  Aus der Feder Overbeck stammt übrigens  das  Kinderlied "Komm, lieber Mai,  und mache, die  Bäume wieder grün", das noch heute gesungen wird.

Dann erfährt man mehr über die Techniken von Autoren, die Kindergeschichten weitervermitteln. Die Fabel ist eine dieser  Techniken, insofern wird auch Äsop, der Vater der europäischen Fabel erwähnt. Diese Fabeln reichen zurück bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. Erwähnt wird eine weitere Fabelsammlung aus Indien,- das Panchatantra- die in der arabischen Welt noch heute gelesen wird.

Ritter- und Pilgergeschichten, auch Volkserzählungen, so von Trollen, Nissen und Fjorden begeisterten einst Erwachsene und Kinder gleichermaßen,  vor allem wenn Erwachsene aus  solchen Büchern vorlasen. All diese Geschichten transportierten Botschaften, die nicht nur zur Erbauung, sondern auch zur moralischen Erziehung dienen.

Die ersten illustrierten Bücher für Kinder erschienen um 1650. Schon im 18. Jahrhundert dann gab es bewegliche Bücher, solche kann man sich im Rahmen der Buchillustrationen ansehen.

Von alten Erziehungsratgebern liest man, so etwa von einem böhmischen Hussiten, der in der Erziehung den Ausgang aus der Rohheit sah, auch das Bildungskonzept Rousseaus wird thematisiert  um schließlich irgendwann Seiten später die Kinderjahre der kleinformatigen Kinderbücher kennenzulernen.

Man liest von Büchern wie "Robinson Crusoe", auch über Tiergeschichte für Kinder und den ersten Zeitschriften für die Kleinen, Märchen und natürlich der "Struwwelpeter" sind ein Thema, auch "Peter Pan", eine komplexe, geheimnisvolle Figur. Serien wie die "Fünf Freunde" etc, etc, zeigen, was Kinder gebannt, belehrt und mitunter verängstigt hat.

Das faktenreiche Werk, in dem viel Arbeit steckt, sorgt für manches Aha-Erlebnis und ist vor allem lehrreich. Mit viel  Sorgfalt und Liebe zum Detail gestaltet, ist  "Die Geschichte des Kinderbuchs in 100 Büchern" eine Besonderheit in jeder Privatbibliothek.


Sehr empfehlenswert
Helga König

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Die Geschichte des Kinderbuches in 100 Büchern

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