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Rezension: Die Kreativitäts-AG – Wie man die unsichtbaren Kräfte überwindet, die echter Inspiration im Wege stehen- Ed Catmull

Autor dieses Werkes ist Ed Catmull. Er ist Mitbegründer von Pixar Animation Studios und President von Pixar Animation und Disney Animation. Catmull wurde vielfach geehrt für seine Leistungen im Bereich der Computeranimation. Gemeinsam mit der Journalistin Amy Wallace entstand dieses Buch, das zeigt, wie Führungskräfte mit ihrer Unsicherheit umgehen sollen und wie sich zerstörerische Kräfte überwinden lassen, die nicht wenigen Unternehmen große Probleme machen und offenbar zu beseitigen sind, wenn man Mitarbeitern mehr Freiheit gibt und damit auch Selbstverantwortung, anstelle ihre Kreativität durch extremes Kontrollverhalten zu untergraben.

Das Buch ist in vier große Teile untergliedert: 
Der Anfang 
Der Schutz des Neuen 
Aufbau und Erhalt 
Der Praxistest 

Die These des Buches lautet: "Es gibt viele Hindernisse für die Kreativität, und man kann aktive Schritte unternehmen, um den kreativen Prozess zu schützen." 

Der Autor hält viel von Vertrauen, das in die Mitarbeiter gesetzt werden soll und hält es für wichtig, dass sie sich mit allem befassen, was sie ängstigt. Führungskräfte müssen erkennen und akzeptieren, dass ihre Führungsmodelle falsch und unvollständig sein können und dass man nur dann eine Chance hat, Nichtwissen zu beseitigen, wenn man sich eingesteht, dass man nicht allwissend ist. 

Catmull weiß wie man Gruppen befähigt, gemeinsam etwas Bedeutendes zu schaffen und sie vor zerstörerischen Kräften schützt, die, wie er bekundet, selbst in den stärksten Firmen lauern. 

Das Buch erörtert Fragen wie etwa,  was das Wesentliche an der Ehrlichkeit sei. Weshalb es so schwer ist, offen zu sein in Firmen und auch wie man gemeinsam dort entspannt über Ängste nachdenken kann.

Fehler geschehen. Man sollte sie zulassen, so das Credo  Catmulls. Alles ist korrigierbar und diese Möglichkeit gilt es Mitarbeitern einzuräumen. Aufgabe des Managers sei es nicht, Risiken zu verhindern, sondern Fähigkeiten aufzubauen, sich wieder davon zu erholen. Sich an das zu klammern, was funktioniert sei falsch, auch sich vor Veränderungen zu fürchten. Das eigene Rollenbild in punkto Erfolg muss insofern überdacht werden.

Man müsse sich mehr mit dem Verborgenen befassen. Es sei Offenheit, Sicherheit, Recherchen, auch die gesunde Selbsteinschätzung, sowie der Schutz des Neuen mit dem man sich Unbekanntem stellen und Ängste minimieren könne.

Es gehe darum, Perspektiven zu erweitern und vor allem darum, alle vom Wissen profitieren zu lassen. Herrschaftswissen ist kontraproduktiv, kluge Menschen wissen das schon  seit Ewigkeiten.  

Eine Reihe sehr guter Überlegungen zum Management kreativer Unternehmenskulturen macht klar, was notwendig ist, um ein kreatives Unternehmen aufzubauen: Bei Mitarbeitern mehr auf das Potential als auf die momentanen Fähigkeiten schauen. Ängste der Mitarbeiter minimieren, Standpunkte anderer gelten lassen usw, im Grunde alles tun, was die Vernunft jeder gescheiten Führungskraft schon lange sagen müsste. Leider aber sind die Persönlichkeitsdefizite oft so groß, dass Vernunft und damit Kreativität in Firmen kaum eine Chance haben. 

Empfehlenswert. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Hanser-Verlag und können das Buch bestellen:http://www.hanser-fachbuch.de/buch/Die+Kreativitaets+AG/9783446436725. Sie können es aber auch beim Buchhändler um die Ecke ordern.

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