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Rezension:Die Wüste atmet Freiheit: Reisende Frauen im Orient 1717 bis 1930 (Broschiert)

"Für die Frauen der westlichen Welt war der Harem ein Spiegel, der ihnen zeigte, was sie hinsichtlich ihrer eigenen, Unabhängigkeit erreicht hatten und welch langer Weg noch vor ihnen lag. Bis ins 19. Jahrhundert hinein bezeichneten Schriftstellerinnen Harem und Schleier als Attribute eines sorgenfreien und freiheitlichen Daseins." (S.129). Dazu fällt mir nur ein Zitat von Goethe ein: "Es irrt der Mensch, solang er strebt."

Vor langer Zeit habe ich eine Briefsammlung eine Bewunderin des Harems gelesen. Bei dieser Dame handelt es sich um Lady Mary Worthley Montagu. An sie erinnerte ich mich spontan als ich mich entschied, mich mit dem vorliegenden Buch von Barbara Hodgson näher zu befassen, das reisende Frauen im Orient 1717 bis 1930 vorstellt.

Die Sentenz "Die Wüste atmet Freiheit" äußerte zwar Isabel Burton im Jahre 1893 aber Lady Mary Worthley Montagu schwärmte bereits 1717 von der Freiheit der Orientalinnen. Ihre Schwärmerei auch war es, die Generationen von Frauen auf Orientreisen die beschworene Freiheit suchen ließen. Dazu erfährt man im Buch mehr.

In vorangegangener Zeit ließ sich der Wunsch von Frauen nach Unabhängigkeit kaum realisieren. Im Orient aber wurden reisenden Frauen beinahe wie Männer behandelt, was Bewegungsfreiheit und Anerkennung anbelangte und trotz dieser Tatsache wurde ihnen der für ihr Geschlecht übliche Schutz gewährt. Das wird den Damen gefallen haben.

Im Buch wird man ausführlich über Europäerinnen im Orient, über Reiselogistik, Reisen für die Wissenschaft, die Frauen des Harem und anderes mehr aufgeklärt. Viele bemerkenswerte Abenteurerinnen werden hier vorgestellt und bringen den Leser ins Staunen. Zitieren möchte ich stellvertretend für alle Isabella Bird. Sie schrieb 1891: "Der Reiz der Basare (von Bagdad) liegt in der Vielfalt der Rassen und Gewänder und im herrlichen Körperbau der Mehrzahl der Männer. Der Europäer verliert sich im 'Nirgendwo'", S.141. Zwei interessante und auch vielleicht entlarvende Sätze, über die sich lange diskutieren ließe.

Ein Buch, dass in eine andere Welt davonträgt und recht kurzweilig mit weiblichem Abenteurertum bekanntmacht.

 Empfehlenswert.

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