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Rezension: Briefe bewegen die Welt- Feldpost

"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden." Jimi Hendrix, 

Lange habe ich mir überlegt, welches Buch ich heute am 24. Dezember rezensieren soll und schwankte zwischen zwei Büchern. Entschieden habe ich mich für Hellmuth Karaseks "Briefe bewegen die Welt- Feldpost"

Weihnachten ist bekanntermaßen das Fest der Liebe und des Friedens. Im vorliegenden Buch geht es um Feldpost, die von einfachen Soldaten und Feldherren von der sogenannten Front aus, einem Ort, an dem es Liebe und Frieden selten gibt, an Freunde, Ehepartner, Eltern und Geschwister verfasst wurden oder die sie aus der Heimat erhielten.

Die Briefe, die im Buch zur Sprache kommen, wurden im Laufe von 500 Jahren geschrieben. Das Vorwort zum Buch hat wie immer bei dieser Serie Jürgen Gerdes, der Konzernvorstand Brief Deutsche Post DHL verfasst, nach dessen Empfindung die Briefe deutlich ernster sind als in den anderen Büchern dieser Reihe.

Hellmut Karasek beginnt seine Einleitung mit der "Kriegslied!", das Matthias Claudius 1778 schrieb und das wie der Literaturkritiker zusammenfasst, alle Leiden, die der Krieg mit sich bringt und über die Menschen verhängt, zur Sprache bringt. Karasek erinnert daran, dass wir in Mitteleuropa in der längsten Friedensperiode aller Zeiten derzeit leben, wenn man vom Kosovo-Krieg absieht. 68 Jahre Frieden, aber letztlich immer auf dünnem Eis.

Im kommenden Jahr werden viele Bücher, Zeitungsartikel und Fernsehsendungen an den 1. Weltkrieg erinnern, der 1914, dann also vor 100 Jahren begann und unsägliches Leid mit sich brachte.

Weshalb lernen die Menschen nichts aus all dem Leid? Wieso bemühen sie sich nicht um wirklich dauerhaften Frieden? Wieso geben sie Kriegstreibern aller Art überhaupt eine Chance? Fragen, die sich nicht einfach beantworten lassen.

Im vorliegenden Buch ist von unterschiedlichen Kriegen die Rede, von Tötúngsmaschinerien und den Leiden der Verletzten, Verwundeten und Geschlagenen. Ich teile Karaseks Empfindung, dass wir alle erschrocken inne halten sollten, bei dem Gedanken an 1914.

Wie die Briefsammlung deutlich macht, gebären Kriege Kriege und deshalb müssen wir achtsam sein und uns jeden Tag aufrichtig zur Liebe bekennen.

Die Briefe im Buch sind alle als Original abgedruckt. Das die Handschriften teilweise schwer leserlich sind, sind die Briefinhalte zudem in Druckschrift abgedruckt. Aufgewartet wird stets mit Kurzbiografien der Briefeschreibers und des Empfängers und man erfährt die Hintergründe, die zu dem jeweiligen Brief führten. Den Anfang nimmt dabei Wallenstein, der Gottfried Heinrich zu Pappenheim 1632 einige Zeilen geschrieben hat. Aus den meisten Briefen wird die Absurdität von Kriegen schnell erkennbar. Es hat mir gefallen, dass darauf hingewiesen wird, das Fortschritt keineswegs immer aus Krieg erwächst, sondern vielmehr aus Innovation und Bildung, aus einer hartnäckig verfolgten Vision und aus einer hinreichenden Finanzierung entstehen und Fortune dabei nicht fehlen darf. Das Buch enthält auch einen Brief von Otto Lilienthal, dem das Säbelrasseln des Wilhelminischen Zeitalters zuwider war. Neue Waffen wollte er jedenfalls keine bauen, sondern es einfach den Vögel gleichtun und fliegen. Dass seine Erfindung später Massenvernichtung möglich machte, ist ihm nicht zuzurechnen. Militärstrategen nutzen immer alle Vorteile, die sich ihnen bieten, um zu siegen. Krieg befördert stets den Urzustand, den Zustand fernab von Zivilisation und Kultur.

Wikipedia schreibt "Weihnachtsfrieden (englisch Christmas Truce, "Weihnachtswaffenstillstand" bzw. "Weihnachtswaffenruhe") war eine von der Befehlsebene nicht autorisierte Waffenruhe während des Ersten Weltkrieges am 24. Dezember 1914 und an den folgenden Tagen. Sie fand an einigen Abschnitten der Westfront statt, wo es vor allem zwischen Deutschen und Briten in Flandern zu spontanen Verbrüderungen kam." Und an anderer Stelle des Beitrags zu diesem Weihnachtsfrieden "Man geht heute davon aus, dass mindestens 100.000 Soldaten der an der Westfront kämpfenden Parteien an dem Waffenstillstand teilgenommen haben, hauptsächlich Briten und Deutsche. Der Waffenstillstand und die Verbrüderungen wurden vor allem am 23. und 24. Dezember 1914 beobachtet, vereinzelt waren längere Feuerpausen zu beobachten, einige sogar bis in den Januar 1915 hinein."

Die Entscheidung zum Frieden ist inmitten des Krieges möglich, wie dieses Beispiel zeigt. Man muss nur wollen. Das Buch empfehle ich allen, die begreifen möchten, dass es nur einen Weg gibt und dieser Wege ist der Weg der Liebe, die ich allen Menschen von Herzen wünsche.

 Ein friedvolles Weihnachtsfest.

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